Richard Fischbacher
“Music was my first love and it’ll be my last!”
So ganz stimmt diese Zeile aus dem Welthit “Music” von John Miles für mich natürlich nicht. Obwohl ich zugeben muss, ein wirklicher Musik-Freak zu sein und den nächsten Textteil aus dem Song voll und ganz unterschreibe: “To live without my music would be impossible to do….”
Als ich 1954 in der Schweiz in der Nähe des Bodensees geboren wurde, war die Nummer eins der amerikanischen Hitparade “Oh mein Papa” in der Version von Eddie Fisher, in Grossbritannien war es Eddie Calvert mit der gleichen Melodie, und in Deutschland krachte Hans Arno Simon mit “Anneliese” aus der Wurlitzer. Meine eigenen ersten Musikerinnerungen stammen aber aus der Mitte der 60er-Jahre: Ich mochte die Beatles und ich mochte – zu jener Zeit schon fast eine Todsünde – gleichermassen die Rolling Stones.
Später in meinem Leben – Anfang der 70er Jahre – war ich oft im “Africana” anzutreffen. In diesem Musikclub mitten in der Altstadt von St. Gallen stand nicht nur eine Jukebox mit den neusten Rocktiteln. Nein, er zählte auch zu den ersten Konzertadressen der Schweiz: Hier traten Bands wie Genesis, Emerson, Lake & Palmer oder Pink Floyd auf, lange bevor sie Weltstars wurden.
Nun, wohin führt der Lebensweg eines derart Musik-“Verrückten”? Natürlich ins Radiostudio! In meinem Fall in das von “radio aktuell” – DEM Privatsender der Ostschweiz. 18 Jahre war ich dort Moderator und Musikredaktor (was für ein trockenes Wort für eine wundervolle Aufgabe). Zum Glück zu einer Zeit, in der man die Sendungen noch selbständig gestalten konnte. In jene Zeit fällt auch die erste Begegnung mit Frank Laufenberg. Er war Gast bei meiner 500. Hitparaden-Sendung. Natürlich die ganzen drei Stunden live…
Aber 2002 kehrte dann auch in der Schweizer Radioszene der “beste Mix aller Zeiten” ein. Für Radiomenschen alter Schule wie mich gab es da keinen Platz mehr. Doch wer einmal Studioluft atmete, kommt nie mehr davon los. Ob als Sportredaktor bei SRF Ostschweiz oder jetzt neu RadioMatchbox.
Let the music play!